Wie man Kartoffeln in Containern anbaut – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hallo! Ich möchte dir heute zeigen, wie ich meine Kartoffeln ganz einfach in 30-Liter-Eimern anbaue. Für mich ist das eine der besten Methoden, um Kartoffeln zu ziehen – egal, ob im Garten, im Gewächshaus oder sogar auf dem Balkon. Ich teile hier meine persönlichen Tipps und meine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit dir, damit du selbst frische, leckere Kartoffeln aus dem eigenen Eimer ernten kannst.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Anbau von Kartoffeln in Containern und Kübeln.
Inhalt
- 1 Warum Kartoffeln in Containern anbauen?
- 2 Substrat
- 3 Muss man Scherben oder Steine unten in den Container legen?
- 4 Düngen beim Kartoffelanbau in Containern
- 5 Was, wenn die Kartoffeln zu viel Stickstoff bekommen?
- 6 Vorkeimen (Chitting)
- 7 Meine Saatkartoffeln haben sehr lange weiße Triebe – was tun?
- 8 Saatkartoffeln in Eimern und Kübeln pflanzen
- 9 Sollte man immer nur eine dünne Kompostschicht draufgeben und dann nachfüllen?
- 10 Gießen
- 11 Wo stellt man die Kartoffeleimer auf?
Warum Kartoffeln in Containern anbauen?
Ich baue viele meiner Kartoffeln in 30-Liter-Eimern an. Sie sind fantastisch, und dafür gibt es ein paar gute Gründe. Erstens kannst du die Wachstumsumgebung kontrollieren. Der Boden kann austrocknen, aufreißen, die Kartoffeln können verformt werden – alle möglichen Formen und Größen. Es kann noch Spätfrost geben, aber mit einem Container kannst du ihn einfach hochheben und ins Gewächshaus oder den Folientunnel stellen. Zweitens kannst du viel früher anfangen. Du kannst sie in den Folientunnel stellen und sobald die Pflanzen über die Kompostoberfläche hinauswachsen, stellst du sie raus in die Sonne – vorausgesetzt, das Wetter ist gut und es ist kein Frost gemeldet. Drittens ist deine Ernte viel schneller reif. Du kannst deine Erntezeit tatsächlich beschleunigen, weil schwarze Container mehr Sonne aufnehmen und so der Pflanze helfen, die Nährstoffe schneller aufzunehmen.
Substrat
Verwende einen wirklich guten Kompost, der schön locker ist und keine großen Stücke enthält. Das hilft den Wurzeln, leicht durchzuwachsen. Gib ein paar Zentimeter Kompost auf den Boden des Eimers. Die Eimer, die ich benutze, sind 30 Liter groß und haben vier große Löcher im Boden, außerdem ringsherum Löcher für die Drainage.
Muss man Scherben oder Steine unten in den Container legen?
Wenn du Kartoffeln in Containern anbaust, brauchst du keine Steine oder ähnliches auf den Boden legen. Die Kartoffeln schicken ihre Wurzeln durch die Löcher im Boden und wachsen in den Boden darunter. Falls du also mal vergisst zu gießen, hast du das Beste aus beiden Welten.
Düngen beim Kartoffelanbau in Containern
Du kannst ein bisschen Dünger in die ersten paar Zentimeter Kompost im Boden des Containers einmischen. Ungefähr 40 Gramm und gut unterrühren. Du kannst auch 40 Gramm organischen, pelletierten Kartoffeldünger zugeben. Das NPK-Verhältnis liegt bei 6-10-10, was perfekt für Kartoffeln ist. Das regt die Knollenbildung an. Bei Kartoffeldünger brauchst du etwas Stickstoff, aber nicht zu viel, und dann vor allem Kalium – hier sollte der Wert bei 10 oder mehr liegen.

Was, wenn die Kartoffeln zu viel Stickstoff bekommen?
Letztes Jahr habe ich meine Kartoffeln in Hühnermist angebaut, der extrem stickstoffreich war – die Blätter waren riesig, bis zu 1,20 Meter hoch, aber es gab kaum Kartoffeln.
Vorkeimen (Chitting)

Ich lasse meine Kartoffeln vorkeimen, aber der Grund dafür ist nur, dass ich es kaum erwarten kann, etwas zu pflanzen. Bauern keimen ihre Kartoffeln für den Anbau im Feld nicht vor – sie pflanzen direkt, aber der Boden ist dann auch immer schon warm.
Meine Saatkartoffeln haben sehr lange weiße Triebe – was tun?
Die einzige Möglichkeit ist, die langen weißen Triebe abzubrechen und die Kartoffeln neu vorkeimen zu lassen. Letztes Wochenende habe ich ein paar Kartoffeln gefunden, die ich in meiner Küche vergessen hatte. Sie lagen warm und dunkel – genau die Bedingungen, die man beim Vorkeimen nicht will. Sie hatten etwa 30 cm lange Triebe, weil sie verzweifelt Licht gesucht haben.
Die Kartoffel sucht nach Licht, also musst du sie beim Vorkeimen an einen sehr hellen, aber kalten, frostfreien Ort legen. Sie sollten kleine grüne Triebe bilden – genau das willst du erreichen.
Saatkartoffeln in Eimern und Kübeln pflanzen

Bei frühen und mittelfrühen Sorten kannst du vier Saatkartoffeln in einen 30-Liter-Eimer pflanzen, bei späten Sorten nur zwei. Frühkartoffeln und mittelfrühe Sorten werden nicht so groß. Mit den zusätzlichen zwei Kartoffeln nutzt du den Kompost besser aus. Lege zwei Saatkartoffeln gegenüberliegend in die Erde und decke sie mit ein paar Zentimetern Kompost ab – etwa bis zur Hälfte des Eimers.
Sollte man immer nur eine dünne Kompostschicht draufgeben und dann nachfüllen?
Beim Kartoffelanbau im Container kannst du die Pflanzen beschädigen, wenn du immer wieder Kompost nachfüllst – das wirft sie zurück. Fülle den Eimer gleich vollständig auf, wenn du pflanzt. Auch wenn es dann etwas länger dauert, bis die Triebe durchkommen, hast du am Ende kräftigere Pflanzen.
Die nächsten zwei Kartoffeln setzt du dann versetzt zu den unteren, so dass ein Kreuz entsteht – aber auf zwei verschiedenen Ebenen im Eimer. In die mittlere Schicht brauchst du keinen Dünger geben. Decke die Kartoffeln ab, fülle den Eimer zu etwa drei Vierteln mit Kompost und gib den restlichen Dünger dazu.
Der Grund, den Dünger weiter oben zuzugeben, ist, dass das Wasser ihn nach unten spült und so für die Kartoffeln verfügbar macht. Gib noch einmal 40 Gramm Blut-, Fisch- und Knochenmehl oder Kartoffeldünger dazu und mische es ein. Das reicht für die ganze Wachstumsperiode. Dann füllst du noch etwas Kompost auf und drückst ihn leicht an. Lass etwa einen Zentimeter Platz zum Rand, damit beim Gießen nichts überläuft.
Gießen
Um zu testen, ob du gießen musst, steckst du einen Finger in den Kompost. Wenn Erde am Finger kleben bleibt, ist es noch feucht genug. Bleibt nichts hängen, ist es Zeit zu gießen. Nicht zu viel gießen – sonst faulen die Kartoffeln.
Wo stellt man die Kartoffeleimer auf?
Stell die gefüllten Eimer ins Gewächshaus, den Folientunnel oder Wintergarten, damit die Kartoffeln austreiben können. Nach dem letzten Frost kannst du sie nach draußen stellen. Wenn doch unerwartet Frost kommt, deck sie mit einem Vlies oder Sack ab, um Frostschäden zu vermeiden.
Frühkartoffeln sind nach etwa 10–12 Wochen erntereif. Mittelfrühe Sorten brauchen ca. 12–14 Wochen und späte Sorten bis zu 18 Wochen.
Ich hoffe, meine Anleitung hilft dir dabei, deine eigenen Kartoffeln erfolgreich im Eimer anzubauen. Für mich ist es jedes Jahr ein tolles Gefühl, die Eimer zu leeren und die frischen Knollen zu ernten. Viel Spaß beim Pflanzen, gutes Gelingen – und vor allem: guten Appetit, wenn es soweit ist!

Matteo Müller ist der Chefredakteur der Gärtnerwelt. Mit einer tiefen Affinität zu allem, was grün ist und wächst, hat Matteo eine tief verwurzelte Leidenschaft für den Gartenbau entwickelt. Er verfügt über eine einzigartige Kombination aus akademischem Fachwissen in Umweltwissenschaften und praktischer Gartenerfahrung. Seine Mission ist es, die Leser zu inspirieren und über nachhaltige Gartenpraktiken aufzuklären und ihnen zu helfen, ihre Grünflächen in blühende, lebendige Heiligtümer zu verwandeln.