Schneckenbekämpfung – Wie man Schnecken im Garten loswird
Ich werde so oft gefragt, wie man Schnecken im Garten loswird – kein Wunder, denn diese kleinen Schleimer können eine echte Plage sein! Als leidenschaftliche Gärtnerin (oder Gärtner) kenne ich den Frust nur zu gut: Man hegt und pflegt seine Pflanzen, und über Nacht sind sie plötzlich angefressen oder ganz verschwunden. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen, Tipps und Gedanken zum Thema Schneckenbekämpfung – von Vorbeugung über Hausmittel bis hin zur Förderung natürlicher Fressfeinde. Mir geht es nicht darum, alle Schnecken aus dem Garten zu verbannen, sondern einen Weg zu finden, mit ihnen zu leben – ohne dass sie meinen Garten ruinieren.

Eine der am häufigsten gestellten Fragen von Gärtnern ist, wie man Schnecken loswird. Schnecken und Nacktschnecken können sowohl Gemüsepflanzen als auch Zierpflanzen im Garten erheblich beschädigen. Um herauszufinden, ob der Schaden von einer Schnecke oder Nacktschnecke verursacht wurde, kann man sich die Schleimspur ansehen – eine durchgehende Schleimspur stammt von einer Nacktschnecke, unterbrochene Spuren dagegen von einer Schnecke.
Ich habe gelesen, dass sich im Durchschnitt rund 30.000 Schnecken und Nacktschnecken in einem britischen Garten befinden – so sehr wir uns auch bemühen, werden wir sie wohl nie ganz loswerden. Schnecken sind nicht so zahlreich wie Nacktschnecken, dafür aber in der Regel sichtbarer, da sie sich höher aufhalten – ihre schützenden Gehäuse verhindern, dass sie austrocknen.
Inhalt
Wofür sind Schnecken nützlich und was fressen sie?
Sie ernähren sich von totem und verrottendem Material und übernehmen zusammen mit Asseln eine wichtige Funktion als „Aufräumer“ der Natur. Leider haben sie auch eine Vorliebe für junge, zarte Pflanzentriebe.
Um zu verhindern, dass Schnecken und Nacktschnecken unsere Pflanzen beschädigen, müssen wir sie entweder entfernen oder daran hindern, an die Pflanzen zu gelangen.
Vorbeugung
Vorbeugende Maßnahmen beseitigen Schnecken zwar nicht, können aber den von ihnen verursachten Schaden verringern.
- Bewässerung morgens statt abends – Der Boden sollte über Nacht nicht feucht bleiben, das ist ideales Terrain für Schnecken und Nacktschnecken.
- Kurzes Gras – Schnecken verstecken sich gern im hohen Gras, also Ränder um Beete kurz halten.
- Aufgeräumter Garten – Töpfe, Holzstücke oder Pflanzschalen bieten ideale Verstecke – räumen Sie diese weg.
- Pflanzabfälle entfernen – Ob Unkraut oder ausgedünnte Pflanzen: Haufen aus abgestorbenem Material locken Schnecken an.
- Jungpflanzen geschützt vorziehen – Starten Sie Ihre Pflanzen im Frühbeet, Gewächshaus oder drinnen, bis sie kräftiger sind und besser mit Schneckenfraß umgehen können.
- Hochbeete entfernen – Weniger Verstecke für Schnecken.
Barrieren
Eine Studie der RHS zeigte, dass viele der üblichen Hausmittel wenig effektiv sind:
- Zerkleinerte Eierschalen
- Rindenmulch
- Kupferband
- Scharfer Splitt
- Wollpellets
Andere Untersuchungen zeigen jedoch, dass Kupferband eine gewisse Wirkung haben kann. Manche Gärtner berichten auch, dass Kaffeesatz um Pflanzen Schnecken fernhält.
Denken Sie daran: Schnecken leben nicht nur oberirdisch, sondern bis zu zwei Meter tief im Boden – sie können also unter Ihrer Barriere hindurchwandern.
Schnecken entfernen
- Bierfallen – Funktionieren gut, billiges Bier reicht völlig aus.
- Schneckenfallen mit Holz oder Pflanztöpfen – Einfach an ein Beet lehnen oder einseitig erhöhen, morgens kontrollieren und Schnecken entsorgen.
- Per Hand absammeln – Entweder im Wald aussetzen oder im Gefrierfach „entsorgen“ und dann in den Müll geben.
- Nachts auf Schneckenjagd – Mit der Schere durchtrennen und liegen lassen – oft finden sich am nächsten Abend noch mehr, die sich daran laben.
Biologische Schneckenbekämpfung
- Nematoden – Kurzfristig effektiv, aber teuer. Andere natürliche Fressfeinde sind kostenlos und ebenfalls hilfreich.
- Natürliche Feinde fördern – Ein ausgewogenes Ökosystem hält die Schneckenpopulation in Schach.
Was frisst Schnecken?
- Einige Vögel
- Frösche und Kröten
- Igel
- Blindschleichen
- Laufkäfer
Fördern Sie nützliche Tiere im Garten:
- Bäume und Sträucher pflanzen – lockt Vögel an
- Igelhaus oder Laubhaufen in einer ruhigen Ecke
- Wildteich, möglichst ungestört
- Enten – Hervorragende Schneckensucher, benötigen aber Aufsicht im Gemüsegarten, da sie auch dort gerne naschen
Meine Gedanken

Als Gärtner empfinde ich Schnecken als nervig, aber sie erfüllen auch eine wichtige Rolle im Ökosystem des Gartens. Ich möchte, dass sie im Komposthaufen und auf heruntergefallenen Blättern „aufräumen“, aber nicht meine Pflanzen zerstören. Ich möchte, dass sie den Vögeln, Igeln, Fröschen, Kröten und Käfern als Futter dienen.
Für mich geht es darum, ein Gleichgewicht zu finden: viele Fressfeinde fördern, Enten einsetzen, Verstecke reduzieren – außer dort, wo Schnecken ruhig fressen dürfen.
Wenn man Lebensräume für Fressfeinde schafft, schafft man auch Lebensräume für Schnecken – darum ist es sinnvoll, Pflanzen vorzuziehen und erst groß auszupflanzen. Für anfällige Pflanzen wie Funkien oder Salomonsiegel können Barrieren wie Splitt oder Kaffeesatz helfen.
Ich werde oft gefragt, ob Holzschnitzel Schnecken anlocken – ich weiß es nicht. Aber wenn sich Schnecken von verrottendem Mulch satt fressen, lassen sie vielleicht meine Pflanzen in Ruhe. Täglich sehe ich Vögel im Mulch scharren – und auch Schnecken stehen auf ihrem Speiseplan.
In unserem oft feuchten Klima werden wir Schnecken und Nacktschnecken nie ganz los. Aber es gibt viele Möglichkeiten, ihren Schaden zu begrenzen.
Ich sehe Schnecken inzwischen nicht mehr nur als Feinde, sondern als Teil eines größeren Kreislaufs im Garten. Klar, sie können nerven – aber sie haben auch ihre Rolle. Für mich geht es darum, die richtigen Bedingungen zu schaffen: für meine Pflanzen, aber auch für natürliche Gegenspieler wie Vögel, Igel und Frösche. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir, deine Schneckenprobleme in den Griff zu bekommen – ohne gleich zur chemischen Keule greifen zu müssen. Es ist nicht immer leicht, aber mit etwas Geduld, Beobachtung und ein paar Tricks kann man wirklich viel erreichen. Viel Erfolg beim Gärtnern!

Matteo Müller ist der Chefredakteur der Gärtnerwelt. Mit einer tiefen Affinität zu allem, was grün ist und wächst, hat Matteo eine tief verwurzelte Leidenschaft für den Gartenbau entwickelt. Er verfügt über eine einzigartige Kombination aus akademischem Fachwissen in Umweltwissenschaften und praktischer Gartenerfahrung. Seine Mission ist es, die Leser zu inspirieren und über nachhaltige Gartenpraktiken aufzuklären und ihnen zu helfen, ihre Grünflächen in blühende, lebendige Heiligtümer zu verwandeln.