Richtig mulchen: Tipps für gesunden Boden und weniger Unkraut
Ich liebe es, in meinem Garten zu experimentieren und dabei immer wieder neue Methoden auszuprobieren, um den Boden fruchtbar zu halten und mir gleichzeitig Arbeit zu sparen. Eine der besten Techniken, die ich über die Jahre entdeckt habe, ist das Mulchen. In diesem Beitrag zeige ich dir, warum ich so begeistert davon bin, welche Materialien ich verwende und welche Tricks sich bei mir besonders bewährt haben.
Gärtnerinnen und Gärtner sprechen oft über Mulch und das Mulchen, besonders im Bio-Gartenbau – und das aus gutem Grund. Doch was ist eigentlich Mulch? Ganz einfach: Es ist eine Schicht, die auf die Bodenoberfläche aufgebracht wird.
Inhalt
Warum sollte man mulchen?
Erstens: Eine lichtundurchlässige Mulchschicht reduziert den Unkrautwuchs, denn ohne Licht keimen viele Unkrautsamen erst gar nicht.
Zweitens: Eine Mulchschicht speichert Feuchtigkeit im Boden. Wenn man auf feuchten Boden mulcht, hält die Schicht die Feuchtigkeit im Boden fest. So bleibt sie für die Pflanzen verfügbar und verdunstet nicht so schnell bei schönstem Sonnenschein.
Drittens: Wenn man organisches Material als Mulch verwendet, kehren alle Nährstoffe wieder in den Boden zurück. Mulch kann zum Beispiel aus Holzhäckseln, selbstgemachtem Kompost, Stroh, Heu, Zeitungspapier oder Lauberde bestehen. Die Regenwürmer übernehmen den Rest: Sie ziehen die Mulchschicht in den Boden, mischen sie ein und verbessern so die Bodenstruktur und die Bodenbiologie – also das Leben im Boden.
Welches Material eignet sich am besten als Mulch?
Es gibt viele Materialien, die man als Mulch verwenden kann. Eines meiner Favoriten sind Holzhäcksel, die sich mit der Zeit zersetzen und sehr wasserspeichernd wirken. Ein weiterer Mulch, den ich gerne nutze, sind Rasenschnittabfälle – natürlich nur, wenn der Rasen nicht mit Unkrautvernichter behandelt wurde. Rasenschnitt hält den Boden wunderbar feucht. Ich verwende ihn zum Beispiel als Mulch um meine Kartoffeln. Über den Winter zersetzt sich der Rasenschnitt, gibt seine Nährstoffe an den Boden ab und verbessert so nach und nach Bodenstruktur und Bodenleben.
Mulchvlies auf der Rolle
Früher habe ich Unkrautvlies verwendet, um Unkraut zu unterdrücken. Ich habe es drei bis zwölf Monate auf dem Boden gelassen, dann entfernt und die Fläche mit organischem Material abgedeckt. Über den Winter durfte dieses Material in den Boden einarbeiten, sodass die Fläche im nächsten Jahr bepflanzt werden konnte.
Heute nutze ich lieber eine plastikfreie Mulchfolie von Mulch Organic (kein Affiliate-Link – ich mag das Produkt einfach). Es handelt sich um eine dicke Folie aus Maisstärke, die sich nach etwa drei Jahren zu zersetzen beginnt. Nach ein paar Monaten schneide ich kleine Löcher in die Folie, um Pflanzen hindurch wachsen zu lassen. Damit lege ich gerade einen neuen Garten auf ehemaligem Ackerland an – das funktioniert sehr gut.
Nicht auf der Rolle, aber ebenfalls sehr effektiv ist Pappe als Mulchmaterial. Wenn man Pappe auslegt, sollte man sie gut wässern und mit Steinen, Ziegeln oder Kompost beschweren. Eine einzelne Schicht Pappe zersetzt sich relativ schnell, daher muss man regelmäßig neue Schichten auflegen. Die alte Pappe sollte man dabei nicht entfernen, sondern einfach weitere Lagen darüberlegen.
Wenn du nicht genug Karton im Haushalt hast, frag doch mal bei örtlichen Fahrradläden oder Möbelhäusern – dort fallen oft große Kartons an, die man gerne kostenlos mitnehmen darf. Ich habe früher auch beim örtlichen Gartencenter Kartons geholt – sie hatten immer einen Stapel für Kunden. Damit habe ich auch schon schnell und einfach Hochbeete gebaut.
Tierische Mulchmaterialien

Ich habe Zugang zu großen Mengen gebrauchter Entenstreu. Im Gegensatz zu Hühnerstreu ist sie mild genug, um direkt auf die Beete zu kommen.
Hühnerstreu hingegen ist sehr stark und „heiß“. Sie ist alkalisch und muss mindestens zwölf Monate, besser länger, ruhen, damit sie die Pflanzen nicht „verbrennt“. Ist sie aber gut abgelagert, ist sie ebenfalls hervorragend – sehr stickstoffreich und hält den Boden darunter schön feucht.
Ich experimentiere außerdem mit Schafwolle als Mulch. Bisher scheint sie die Feuchtigkeit gut im Boden zu halten, hilft aber wenig gegen Unkraut, das sich trotzdem durchschiebt. Außerdem hatte ich gehört, dass Schafwolle Schnecken fernhalten soll, weil diese nicht gern über Wolle kriechen – unsere lokalen Schnecken haben das aber offenbar nicht gelesen!
Grüne organische Abfälle
Etwas, das ich ebenfalls regelmäßig nutze, ist Teichkraut. Ein Nachbar hat einen großen Teich mit einer Pflanze, die ich als invasives Unkraut einstufen würde – ich möchte sie nicht im eigenen Teich haben, aber unsere Enten lieben es. Ich habe versucht, es selbst anzubauen, aber die Enten haben es sofort aufgefressen. Zum Glück gibt uns der Nachbar große Mengen davon. Es ist nährstoffreich, stickstoffreich und zersetzt sich schnell. Zusammen mit dem Stroh aus der Entenstreu ergibt das sehr schnell einen tollen Kompost. Und solange es noch nicht verrottet ist, deckt es wunderbar den Boden ab und hält Licht ab.
Lebender Mulch
Anfang dieses Jahres habe ich einen Beitrag von Katy Shepherd gesehen, die Permakultur lehrt. Sie zeigte einen Haufen Samen, mit denen sie einen lebenden Mulch anbauen wollte. Die Pflanzen sollten essbar sein und gleichzeitig Blüten für Bestäuber liefern. So entsteht eine dichte Pflanzendecke, die den Boden bedeckt. Es ist eine langsamere Methode, um den Boden zu schützen – aber eine schöne und produktive. Ich habe diese Methode 2020 zum ersten Mal ausprobiert. Mein erster Versuch war allerdings nicht so erfolgreich, weil es nach der Aussaat sehr trocken war und ich zu wenig gegossen habe. Deshalb sind nur wenige Samen aufgegangen. Ich werde diese Methode aber auf jeden Fall noch einmal ausprobieren.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Erfahrungen und Tipps rund ums Mulchen ein bisschen weiterhelfen. Vielleicht hast du ja selbst Lust bekommen, deinen Garten mit einer Mulchschicht zu schützen und dabei Wasser, Zeit und Nerven zu sparen. Wenn du Fragen hast oder mir deine eigenen Mulch-Erfahrungen erzählen möchtest, schreib mir gerne einen Kommentar – ich freue mich immer über den Austausch!

Matteo Müller ist der Chefredakteur der Gärtnerwelt. Mit einer tiefen Affinität zu allem, was grün ist und wächst, hat Matteo eine tief verwurzelte Leidenschaft für den Gartenbau entwickelt. Er verfügt über eine einzigartige Kombination aus akademischem Fachwissen in Umweltwissenschaften und praktischer Gartenerfahrung. Seine Mission ist es, die Leser zu inspirieren und über nachhaltige Gartenpraktiken aufzuklären und ihnen zu helfen, ihre Grünflächen in blühende, lebendige Heiligtümer zu verwandeln.












