Sterilisierter Boden enthält immer noch Nährstoffe, auch wenn er frei von schädlichen Krankheitserregern, Schädlingen und Unkrautsamen ist. Der Sterilisationsprozess zielt in erster Linie darauf ab, lebende Organismen wie Bakterien, Pilze, Nematoden und Unkrautsamen zu eliminieren, verändert jedoch nicht signifikant den Nährstoffgehalt oder die Zusammensetzung des Bodens. Hier ist, warum:
- Nährstoffretention: Methoden zur Bodensterilisation wie Hitze oder Chemikalien zielen hauptsächlich darauf ab, lebende Organismen zu eliminieren, nicht jedoch die chemische Zusammensetzung des Bodens selbst. Folglich bleiben essentielle Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium sowie Mikronährstoffe im Boden erhalten.
- Anorganische Nährstoffe: Viele der Nährstoffe im Boden liegen in anorganischer Form vor, die von der Sterilisation nicht beeinflusst wird. Diese Nährstoffe sind als Mineralien vorhanden und sind kein Bestandteil der lebenden Organismen im Boden.
- Abbau von organischer Substanz: Während die Sterilisation nützliche Mikroorganismen abtötet, baut sie nicht die organische Substanz im Boden ab. Organische Substanz wie Kompost oder zersetzte Pflanzenmaterialien trägt zur Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden bei. Sterilisierter Boden kann immer noch diese organische Substanz enthalten, die als Nährstoffquelle dient.
- Nährstoffnachschub: Nach der Sterilisation, wenn Sie Pflanzen in den Boden einbringen, entnehmen sie Nährstoffe aus der verbleibenden organischen Substanz und allen aufgebrachten Düngemitteln. Im Laufe der Zeit, wenn Pflanzen wachsen und sich zersetzen, tragen sie zur Bildung von organischer Substanz bei, was wiederum den Nährstoffgehalt des Bodens erhöht.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sterilisierter Boden, obwohl er Nährstoffe enthält, die nützlichen Mikroorganismen fehlen, die eine entscheidende Rolle im Nährstoffkreislauf spielen und diese Nährstoffe für Pflanzen verfügbar machen. Wenn Sie also vorhaben, sterilisierten Boden für das Pflanzen zu verwenden, müssen Sie möglicherweise nützliche Mikroben wie Mykorrhiza-Pilze und stickstofffixierende Bakterien einführen, um eine optimale Nährstoffaufnahme durch Ihre Pflanzen sicherzustellen.
Darüber hinaus kann regelmäßige Bodenuntersuchung dazu beitragen, Nährstoffwerte zu überwachen und fundierte Entscheidungen zur Düngung gemäß den spezifischen Bedürfnissen Ihrer Pflanzen zu treffen.
Matteo Müller ist der Chefredakteur der Gärtnerwelt. Mit einer tiefen Affinität zu allem, was grün ist und wächst, hat Matteo eine tief verwurzelte Leidenschaft für den Gartenbau entwickelt. Er verfügt über eine einzigartige Kombination aus akademischem Fachwissen in Umweltwissenschaften und praktischer Gartenerfahrung. Seine Mission ist es, die Leser zu inspirieren und über nachhaltige Gartenpraktiken aufzuklären und ihnen zu helfen, ihre Grünflächen in blühende, lebendige Heiligtümer zu verwandeln.