No Dig Kartoffeln: Welcher Mulch bringt den besten Ertrag? (inkl. Geschmackstest)
Hallo, ich bin Matteo, und in meinem Garten experimentiere ich leidenschaftlich gern mit No-Dig-Methoden. 2018 wollte ich unbedingt herausfinden, ob der Mulch wirklich einen Unterschied macht, wenn man Kartoffeln ohne Umgraben anbaut. Deshalb habe ich einen kleinen Versuch gestartet, um zu sehen, welcher Mulch die besten Erträge bringt – und natürlich wollte ich auch wissen: Schmecken die Kartoffeln dann anders? In diesem Beitrag nehme ich dich mit durch meinen Versuch, meine Beobachtungen und die Ergebnisse meines ganz persönlichen Geschmackstests. Viel Spaß beim Mitlesen!
Inhalt
Was ist der beste Mulch für No-Dig-Kartoffeln?
Im April 2018 habe ich einen No-Dig-Kartoffelversuch gestartet. Ich wollte herausfinden, ob der Mulch bzw. die Abdeckung über den Saatkartoffeln – und somit das Wachstumsmedium – einen Unterschied im Ertrag der Kartoffeln macht. Natürlich ist das kein hochwissenschaftliches Experiment, sondern wurde bei mir im Garten als Heimversuch durchgeführt.
Was ist No-Dig-Gärtnern?
No-Dig- oder No-Till-Gärtnern ist eine Methode, bei der der Boden so wenig wie möglich gestört wird. Statt den Mulch in den Boden einzuarbeiten, wird er obenauf gelegt. Diese Methode hat viele Vorteile:
- weniger Unkraut
- bessere Bodenstruktur
- weniger Schädigung des Bodenlebens
- höhere Erträge
- weniger Arbeit
Ich nutze das No-Dig-Gärtnern seit einigen Jahren und habe 2016 den gesamten Garten auf No-Dig umgestellt. Seitdem erziele ich tolle Ergebnisse – mit weniger Aufwand, und das ist natürlich großartig! Auch wenn ich harte Arbeit nicht scheue, bin ich sehr froh über diese Umstellung. Ich habe mich für No-Dig entschieden, nachdem ich beim Anlegen eines neuen Blumenbeetes eine Katastrophe erlebt hatte. Mehr darüber, warum ich diese Gartentechnik gewählt habe, kannst du in meinem Buch Grounded lesen.
Falls diese Methode für dich neu ist, empfehle ich dir den No-Dig-Einsteigerleitfaden von Charles Dowding (Link unter Weitere Lektüre).
Versuchsaufbau: Bester Mulch für No-Dig-Kartoffeln
Ich habe eine Reihe einer Kartoffelsorte gepflanzt, indem ich eine schmale Reihe mit gekauftem Kompost ausgelegt habe (alles aus demselben Sack). Diese Reihe habe ich in vier Abschnitte geteilt, die ich mit in den Boden gesteckten Bambusstäben markiert habe. In jeden Abschnitt kamen drei Saatkartoffeln, gleichmäßig verteilt, in den Kompost. Jeder Abschnitt wurde dann mit einem anderen Mulch abgedeckt:
- benutzte Einstreu aus dem Hühnerstall, die etwa sechs Monate auf einem Haufen vor sich hin verrottet war,
- Holzhackschnitzel, die schon eine Weile herumlagen, aber noch nicht stark zersetzt waren,
- Laubkompost (Leaf Mold), der etwa 18 Monate alt war,
- Gartenkompost, der schon einige Monate alt war und gut aussah.
Meine Annahmen
Ich ging davon aus, dass der höchste Ertrag von den Saatkartoffeln kommen würde, die im Gartenkompost wuchsen, da sie dort am ausgewogensten mit Nährstoffen versorgt würden. Ich nahm an, dass die anderen Mulchmaterialien zwar eine geeignete Wachstumsumgebung bieten würden, aber wahrscheinlich nicht genug Nährstoffe für einen hohen Ertrag.
Pflanzenpflege während der Wachstumszeit
Während der gesamten Wachstumszeit habe ich die gesamte Kartoffelreihe gleich behandelt. Das Gießen wurde mit Gießkannen abgemessen, um sicherzustellen, dass jeder Abschnitt – und jede Pflanze innerhalb der Abschnitte – die gleiche Wassermenge erhielt. Wenn ich zusätzlichen Mulch aufgebracht habe, um die Kartoffeln anzuhäufeln, habe ich ihn mit Eimern abgemessen, um möglichst gleiche Mengen zu verteilen. Ich wollte vermeiden, dass die Ergebnisse durch unterschiedliche Behandlung der Pflanzen verfälscht werden.
Ernte der No-Dig-Kartoffeln
Ich habe die Kartoffeln in drei Etappen geerntet: eine Pflanze aus jedem Abschnitt nach ein paar Wochen, eine weitere aus jedem Abschnitt etwa drei Wochen später. Danach verging eine lange Zeit, bis ich die letzten Pflanzen geerntet habe. Diese Kartoffeln waren Frühkartoffeln, die man nach etwa 70 Tagen ernten kann. Die letzte Ernte war aber erst nach über hundert Tagen. Ich habe die Gewichte jeder Ernte notiert und dann die Werte der drei Ernten pro Abschnitt zusammengerechnet – also das Gesamtergebnis der drei Saatkartoffeln pro Mulchmaterial.
Gesamtertrag über 3 Ernten
- Holzhackschnitzel: 2206 g
- Gartenkompost: 2910 g
- Hühner-Einstreu: 3354 g
- Laubkompost: 3706 g
Beobachtungen
Was mir bei diesem Best Mulch for No Dig Potatoes-Experiment besonders aufgefallen ist, war, wie wenig Schneckenschäden es an den Kartoffelknollen gab.
Im Jahr davor hatte ich versucht, Kartoffeln unter einer wasserdurchlässigen Unkrautfolie zu ziehen – einer schwarzen Folie, die Wasser durchlässt. Ich mochte die riesigen Schnecken, die sich darunter eingenistet hatten, überhaupt nicht! Außerdem war ich enttäuscht, wie viele Kartoffeln von Schnecken ruiniert wurden. Nach dieser Erfahrung war ich wirklich froh, dass es diesmal nur minimale Schneckenschäden gab.
Geschmackstest (gekocht)
- Holzhackschnitzel: Guter Geschmack
- Gartenkompost: Erdiger Geschmack, nicht sehr intensiv
- Hühner-Einstreu: Wenig Geschmack
- Laubkompost: Blumig, eine richtig gute Kartoffel
Holzhackschnitzel und Laubkompost haben den Geschmackstest gewonnen. Wieviel das mit dem Wachstumsmedium zu tun hat, kann ich nicht sagen. Ich hoffe, unser höchst unwissenschaftlicher und sehr subjektiver Geschmackstest war trotzdem interessant für dich. Ich werde weiter experimentieren, um die beste Mulchschicht für No-Dig-Kartoffeln zu finden – mit anderen Mulchmaterialien und Abdeckungen.
Ich hoffe, mein kleiner Versuch hat dir gezeigt, dass es sich lohnt, mit unterschiedlichen Mulcharten zu experimentieren – gerade beim No-Dig-Gärtnern. Für mich war es spannend zu sehen, wie unterschiedlich der Ertrag und sogar der Geschmack ausfallen können. Ich werde auf jeden Fall weiter ausprobieren, welche Abdeckungen sich am besten bewähren. Wenn du eigene Erfahrungen mit Mulch bei No-Dig-Kartoffeln hast, freue ich mich riesig, wenn du sie mit mir teilst. Bis bald und viel Erfolg in deinem Garten!

Matteo Müller ist der Chefredakteur der Gärtnerwelt. Mit einer tiefen Affinität zu allem, was grün ist und wächst, hat Matteo eine tief verwurzelte Leidenschaft für den Gartenbau entwickelt. Er verfügt über eine einzigartige Kombination aus akademischem Fachwissen in Umweltwissenschaften und praktischer Gartenerfahrung. Seine Mission ist es, die Leser zu inspirieren und über nachhaltige Gartenpraktiken aufzuklären und ihnen zu helfen, ihre Grünflächen in blühende, lebendige Heiligtümer zu verwandeln.












