Sechs Vorteile, die du erwarten kannst, wenn du mit dem Kompostieren beginnst
Ich habe mich in letzter Zeit intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt – und dabei bin ich immer wieder auf das Kompostieren gestoßen. Anfangs war ich skeptisch, ob das wirklich einen Unterschied macht. Aber je mehr ich darüber gelesen habe, desto mehr wurde mir klar, wie viele Vorteile mit regelmäßigem Kompostieren einhergehen – nicht nur für die Umwelt, sondern auch ganz konkret für meinen Garten. Besonders zum “Lerne-kompostieren-Tag” am 29. Mai finde ich es passend, dir zu zeigen, wie viel Gutes du durch diese einfache Gewohnheit bewirken kannst.
Inhalt
- 0.1 Was ist Kompostieren?
- 0.2 Die Vorteile des Kompostierens
- 0.2.1 1. Kompostieren steigert den Nährstoffgehalt deines Bodens
- 0.2.2 2. Kompostieren verringert den Bedarf an chemischen Düngemitteln und Pestiziden
- 0.2.3 3. Kompostieren reduziert Treibhausgase
- 0.2.4 4. Kompostieren beugt Bodenerosion vor
- 0.2.5 5. Kompostieren verbessert die Wasserspeicherung im Boden
- 0.2.6 6. Kompostieren bringt nützliche Mikroorganismen in deinen Boden
- 1 Beginnen Sie Ihre eigene Kompostierungsreise noch heute
Was ist Kompostieren?
Bevor wir uns den Vorteilen widmen, lass uns kurz klären, was Kompostieren eigentlich bedeutet.
Kompostieren ist der Prozess, bei dem organisches Material durch Zersetzung in einfachere Verbindungen umgewandelt wird. Es handelt sich also um eine natürliche Form des Recyclings von biologischen Abfällen, die sonst im Mülleimer und letztlich auf der Deponie landen würden.
Meistens besteht ein Kompost aus einer Mischung von „grünen“ und „braunen“ organischen Materialien. Grüne Materialien sind stickstoffreich – wie Rasenschnitt, Laub und Küchenabfälle. Braune Materialien sind kohlenstoffreich – etwa Holzspäne, Papier oder trockene Zweige.
Es gibt verschiedene Kompostiermethoden, je nach Bedarf: z. B. offene Kompostierung (auch „Heißkompostierung“ genannt), direkte Bodenkompostierung, In-vessel-Kompostierung oder Wurmkompostierung (Vermikompostierung).
Die Vorteile des Kompostierens

1. Kompostieren steigert den Nährstoffgehalt deines Bodens
Während dein Boden auf natürliche Weise über Nährstoffe verfügt, nutzt der Anbau von Pflanzen viele davon auf. Mit der Zeit werden diese Nährstoffe durch Regen ausgewaschen oder durch Pflanzenwurzeln aufgenommen. Wenn du deinem Boden regelmäßig Kompost hinzufügst, gibst du diese Nährstoffe zurück.
Kompost setzt langsam Stickstoff, Phosphor und Kalium frei – drei Nährstoffe, die Pflanzen für Wachstum, Fruchtbildung und Gesundheit benötigen.
2. Kompostieren verringert den Bedarf an chemischen Düngemitteln und Pestiziden
Kompost ist ein Langzeitdünger, der über Monate oder Jahre hinweg Nährstoffe an deinen Boden abgibt. Im Vergleich dazu wirken viele synthetische Düngemittel nur für kurze Zeit, sind also weniger effizient.
Außerdem helfen die Nährstoffe im Kompost deinen Pflanzen, stark und widerstandsfähig gegen Krankheiten zu bleiben, wodurch du weniger Pestizide brauchst.
Übermäßige Anwendung von synthetischen Produkten kann den Boden schädigen und das Wasser verunreinigen. Kompost stellt daher eine nachhaltige Alternative dar.
3. Kompostieren reduziert Treibhausgase
Kompostieren ist nicht nur gut für deinen Boden – es kann auch helfen, den Klimawandel zu bekämpfen.
Wenn Lebensmittelreste und Gartenabfälle auf Deponien landen, werden sie dort unter Luftabschluss (anaerob) zersetzt. Das erzeugt Methan – ein Treibhausgas, das 25-mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid.
Kompostierst du deine organischen Abfälle stattdessen zu Hause oder in einer lokalen Kompostieranlage, wird dieses Material aeroben Mikroorganismen ausgesetzt, die Sauerstoff nutzen und deutlich weniger Treibhausgase produzieren.
4. Kompostieren beugt Bodenerosion vor
Starkregen kann deinen Boden buchstäblich wegspülen – vor allem, wenn er verdichtet ist oder wenig Pflanzendeckung bietet. Das kann dazu führen, dass dein Boden nährstoffarm wird oder deine Pflanzenwurzeln freigelegt werden.
Kompost hat eine schwammartige Struktur, die Regenwasser auffängt, statt es abfließen zu lassen. Dadurch bleibt deine obere Bodenschicht da, wo sie hingehört.
5. Kompostieren verbessert die Wasserspeicherung im Boden

Wie ein Schwamm kann Kompost große Mengen Wasser halten – bis zum 20-fachen seines Eigengewichts. Das bedeutet, dass dein Boden das Wasser länger speichern kann, wodurch du weniger gießen musst.
Außerdem wirkt Kompost wie ein Filter: Er fängt Schadstoffe auf, bevor sie ins Grundwasser gelangen. So wird das Wasser auf natürliche Weise gereinigt und trägt zur Neubildung des Grundwassers bei.
6. Kompostieren bringt nützliche Mikroorganismen in deinen Boden

Kompost enthält nützliche Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze, die beim Zersetzen organischer Stoffe helfen. Diese Mikroben zersetzen das Material im Kompost und reichern den Boden mit Nährstoffen an, die deine Pflanzen brauchen.
Allerdings brauchen sie dafür genügend Luftzufuhr – achte also darauf, deinen Kompost regelmäßig umzusetzen oder zu belüften.
Beginnen Sie Ihre eigene Kompostierungsreise noch heute
Jetzt, da Sie einige der wichtigsten Möglichkeiten kennen, wie Kompostierung Ihren Boden und Ihre Pflanzen verbessern kann, warum fangen Sie nicht an? Der “Learn about Composting Day” ist ein guter Anlass, gleich loszulegen.
Außerdem gibt es eine Reihe verschiedener Kompostierungsmethoden, von einfachen Kompostbehältern bis hin zu aufwendigeren Anlagen. Wählen Sie einfach die Methode, die am besten zu Ihnen und Ihrem Garten passt, und beobachten Sie, wie sich die Gesundheit Ihres Bodens und Ihrer Pflanzen mit der Zeit stetig verbessert.
Ich hätte nie gedacht, dass eine so einfache Gewohnheit wie das Kompostieren so viele Vorteile mit sich bringt – für meinen Garten, mein Portemonnaie und vor allem für die Umwelt. Der “Lerne-kompostieren-Tag” ist für mich der perfekte Anlass gewesen, um damit anzufangen. Und wenn ich sehe, wie sich mein Boden verbessert und meine Pflanzen gedeihen, weiß ich, dass ich den richtigen Schritt gemacht habe. Wenn du also überlegst, etwas Nachhaltiges zu tun, dann fang doch einfach mit einem kleinen Kompostbehälter an – der Rest ergibt sich fast von selbst.

Matteo Müller ist der Chefredakteur der Gärtnerwelt. Mit einer tiefen Affinität zu allem, was grün ist und wächst, hat Matteo eine tief verwurzelte Leidenschaft für den Gartenbau entwickelt. Er verfügt über eine einzigartige Kombination aus akademischem Fachwissen in Umweltwissenschaften und praktischer Gartenerfahrung. Seine Mission ist es, die Leser zu inspirieren und über nachhaltige Gartenpraktiken aufzuklären und ihnen zu helfen, ihre Grünflächen in blühende, lebendige Heiligtümer zu verwandeln.












