Wie werde ich Schnecken im Garten los? – Ein umfassender Ratgeber
Eine der am häufigsten gestellten Fragen von Hobbygärtnern lautet: Wie werde ich Schnecken im Garten los? Schnecken und Nacktschnecken können in Gemüsebeeten und Ziergärten erheblichen Schaden anrichten.
Ob der Schaden von einer Schnecke oder einer Nacktschnecke stammt, erkennt man übrigens am Schleim: Eine Nacktschnecke hinterlässt eine durchgehende Schleimspur, während Schnecken (mit Gehäuse) eher unterbrochene Spuren hinterlassen.
Ich habe gelesen, dass in einem durchschnittlichen britischen Garten etwa 30.000 Schnecken und Nacktschnecken leben – so sehr wir uns auch bemühen, wir werden sie nie vollständig los. Schnecken mit Gehäuse sind meist weniger zahlreich, aber sichtbarer, da sie höher in Sträuchern oder an Mauern ruhen können. Ihr Gehäuse schützt sie vor dem Austrocknen, was Nacktschnecken nicht können.
Inhalt
- 1 Wozu sind Schnecken eigentlich gut und was fressen sie?
- 2 Wie schütze ich meine Pflanzen vor Schnecken?
- 3 Vorbeugung: Schäden durch Schnecken vermeiden
- 4 Barrieren: Hausmittel gegen Schnecken
- 5 Schnecken aktiv aus dem Garten entfernen
- 6 Biologische Schneckenbekämpfung
- 7 Welche Tiere fressen Schnecken?
- 8 Mein Fazit
Wozu sind Schnecken eigentlich gut und was fressen sie?
Schnecken fressen abgestorbene und verwesende Pflanzenreste. Gemeinsam mit Asseln sorgen sie dafür, dass der Garten auf natürliche Weise „aufgeräumt“ wird. Leider lieben sie aber auch die zarten, jungen Triebe und Blätter unserer Pflanzen – besonders alles, was frisch und saftig ist.
Wie schütze ich meine Pflanzen vor Schnecken?
Es gibt im Wesentlichen zwei Strategien: vorbeugen oder die Schnecken aktiv entfernen.
Vorbeugung: Schäden durch Schnecken vermeiden
Vorbeugende Maßnahmen vernichten die Schnecken zwar nicht, helfen aber, ihre Schäden deutlich zu verringern:
- Morgens gießen statt abends: So bleibt der Boden über Nacht nicht feucht – ein feuchter Garten ist ein Paradies für Schnecken und Nacktschnecken.
- Rasen kurz halten: Schnecken verstecken sich gerne im hohen Gras. Halte die Grasflächen um deine Beete kurz.
- Den Garten aufräumen: Vermeide herumliegende Töpfe, Holzstücke oder Pflanzschalen – sie bieten perfekte Verstecke.
- Verwelktes Pflanzenmaterial entfernen: Stapel ausgerissener Unkräuter oder abgeschnittene Pflanzenteile ziehen Schnecken magisch an.
- Pflanzen vorziehen: Ziehe empfindliche Pflanzen in Töpfen, im Frühbeet oder Gewächshaus vor und setze sie erst aus, wenn sie groß genug sind, um Fraßschäden besser zu überstehen.
- Erwäge alternative Beetformen: Manche Gärtner entfernen sogar Hochbeete, um den Schnecken weniger Versteckmöglichkeiten zu bieten.
- Schneckenschutz-Produkte verwenden: Produkte wie Ewe Stop Slugs von Andermatt können helfen, Schnecken fernzuhalten. Andermatt Home & Garden bietet meinen Lesern 15 % Rabatt mit dem Code BYTHER15. (Kein Affiliate – nur ein organisierter Vorteil für euch!)
Barrieren: Hausmittel gegen Schnecken

Viele altbewährte Hausmittel werden immer wieder empfohlen – doch eine Untersuchung der RHS (Royal Horticultural Society) hat gezeigt, dass vieles davon wenig bringt:
- Zerstoßene Eierschalen
- Rindenmulch aus Kiefer
- Kupferband
- Scharfer Gartenkies
- Wollpellets
Einige Studien deuten darauf hin, dass Kupferband zumindest teilweise wirkt. Auch Kaffeesatz soll helfen – probiere es ruhig aus.
Denke aber daran: Schnecken leben nicht nur oberirdisch! Sie können sich bis zu zwei Meter tief in den Boden graben und tauchen einfach unter deinem sorgfältig ausgebreiteten Eierschalenring hindurch.
Schnecken aktiv aus dem Garten entfernen
- Bierfallen: Schnecken lieben Bier. Stelle eine Schale mit billigem Bier in den Boden – sie kriechen hinein.
- Lockfallen: Lege Bretter, umgedrehte Töpfe oder Pflanzschalen aus. Morgens kannst du die versteckten Schnecken einfach absammeln.
- Absammeln: Abends oder nachts mit der Taschenlampe auf Schneckenjagd gehen. Danach kannst du sie im Wald aussetzen oder (wenn du es über dich bringst) einfrieren und dann entsorgen.
- Schnecken als Köder für sich selbst: Manche Gärtner schneiden Schnecken mit einer Schere und lassen sie liegen – andere Schnecken werden davon angelockt, und man kann gleich weitere absammeln.
Biologische Schneckenbekämpfung
- Nematoden: Diese winzigen Fadenwürmer wirken gut, sind aber teuer.
- Natürliche Feinde fördern: Viel nachhaltiger ist es, die natürlichen Fressfeinde zu unterstützen.
Welche Tiere fressen Schnecken?

Schnecken haben viele natürliche Feinde, darunter:
- Vögel
- Frösche und Kröten
- Igel
- Blindschleichen
- Laufkäfer
Du kannst ihnen helfen, indem du deinen Garten naturnah gestaltest:
- Sträucher und Bäume pflanzen, um Vögel anzulocken.
- Einen Igel-Unterschlupf oder Laubhaufen in einer ruhigen Ecke anlegen.
- Einen kleinen Gartenteich schaffen.
- Wenn du Platz hast: Enten sind unschlagbar! Ein Entenpaar kann wahre Wunder wirken, braucht aber Aufsicht – sie fressen auch dein Gemüse, wenn du nicht aufpasst.
Mein Fazit
Ich gebe zu: Schnecken sind oft ein echtes Ärgernis im Garten. Aber sie erfüllen auch eine wichtige Aufgabe im ökologischen Kreislauf. Ich möchte, dass sie meinen Komposthaufen sauber halten und sich um herabgefallene Blätter kümmern – nicht aber meine jungen Pflanzen fressen!
Deshalb versuche ich, ein Gleichgewicht zu schaffen: Ich fördere Nützlinge, halte den Garten aufgeräumt, nutze Enten, wenn möglich, und setze Barrieren gezielt ein. Besonders empfindliche Pflanzen wie Funkien oder Salomonssiegel schütze ich mit Kaffeesatz, Kupferband oder etwas Kies.
Übrigens: Manche fragen mich, ob Rindenmulch Schnecken anzieht. Ich glaube, sie fressen daran lieber als an meinen Pflanzen – und Vögel picken darin ständig nach Schnecken. Für mich ein guter Tausch.
In unserem oft feuchten Klima werden wir Schnecken nie völlig los – aber wir können mit den richtigen Tricks ihren Schaden deutlich begrenzen.

Matteo Müller ist der Chefredakteur der Gärtnerwelt. Mit einer tiefen Affinität zu allem, was grün ist und wächst, hat Matteo eine tief verwurzelte Leidenschaft für den Gartenbau entwickelt. Er verfügt über eine einzigartige Kombination aus akademischem Fachwissen in Umweltwissenschaften und praktischer Gartenerfahrung. Seine Mission ist es, die Leser zu inspirieren und über nachhaltige Gartenpraktiken aufzuklären und ihnen zu helfen, ihre Grünflächen in blühende, lebendige Heiligtümer zu verwandeln.










